Zu einem Muster Lebenslauf (CV) in der Schweiz gehören…
A) … ein passendes Foto
B) … die nötigen persönlichen Angaben
C) … Übersicht der absolvierten Ausbildungen und bisherigen Berufserfahrung
D) … Fähigkeiten, Sprachen, Weiteres
E) … alles perfekt dargestellt in einem schönen Design

A) Das Foto: professionell und passend zur Stelle
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Das gilt beim
Lebenslauf ganz besonders und leider unterschätzen viele Bewerber die
Auswirkung eines guten oder schlechten Fotos. Die Person, welche die Bewerbung entgegennimmt, kann gar nicht anders als zuerst auf dein Foto zu schauen und danach den Rest zu lesen. Das heisst, mit der Wahl des richtigen Fotos hast du die einmalige Chance einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen und Interesse an dir zu wecken. Umgekehrt verspielst du dir mit einem schlechten Foto diese Chance und obwohl du sonst vielleicht passen würdest, wird dein CV in einem leicht negativeren Licht gelesen.
Das Foto sollte auch zur Stelle und dem Unternehmen passen. Wenn du dich bei einer Grossbank bewirbst, ist ein Outfit mit Anzug und Krawatte sinnvoll, bei einer kleinen Firma, die Holz verarbeitet, würde das gleiche Foto jedoch eher negativ wahrgenommen. Unternehmen haben oft auf ihrer Website ein Porträt auf dem auch Mitarbeiter abgebildet sind. Orientiere dich bei der Wahl der Outfits daran. Wenn du dir unsicher bist, denke daran, dass dir eher vergeben wird, wenn du zu schick aussiehst als umgekehrt, denn das zeigt doch eine gewisse Wertschätzung. Am einfachsten wählst du 2-3 Outfits aus für dein Bewerbungsfoto (z.B. Hemd mit Krawatte, Hemd ohne Krawatte und Casual im T-Shirt), dann bist du flexibel je nach Stelle, auf die du dich bewirbst.
Grundsätzlich solltest du auf deinem Bewerbungsfoto aber immer freundlich und entspannt aussehen. Es sollten vor allem dein Kopf, Hals und Schulterpartie ersichtlich sein (gilt für Männer und Frauen). Das Foto sollte auch wirklich professionell aussehen (z.B. gute Ausleuchtung, weisser Hintergrund etc.) und nicht, als ob es mit der Selfie-Kamera deines Handys geschossen wurde. Es lohnt sich auf jeden Fall, einen professionellen Fotografen aufzusuchen. Es ist mit Kosten verbunden, macht aber einen enormen Unterschied und wie überall gibt es auch günstige Angebote. Suche auf Google z.B. nach «Fotograf Bewerbungsfoto Basel günstig» und schau dir die ersten 5-10 Angebote an. Angebote wischen 30 und 90 Franken für ein einfaches Bewerbungsfoto sind realistisch. Wenn du jemanden gefunden hast, aber noch unsicher bist, kannst du auch auf Google Maps nach dem Fotografen suchen und schauen, ob vorherige Kunden hilfreiche Reviews verfasst haben.

B) Persönliche Angaben: nur was nötig ist
Selbstverständlich gehören persönliche Angaben wie Name, Adresse, Telefonnummer und Email-Adresse immer auf den Lebenslauf. Optional können auch Zivilstand, Staatsbürgerschaft und der Link zum LinkedIn Profil angegeben werden, da bist du relativ frei. Um den Lebenslauf kompakt und übersichtlich zu halten, wird jedoch empfohlen, nur das Nötigste aufzuführen. Informationen zu
den Eltern oder welchen Führerschein man besitzt kannst du in der Schweiz
getrost weglassen. Achte darauf, dass die Email-Adresse «seriös» klingt, d.h.
nicht z.B. [emailprotected] verwenden, sondern verwende etwas wie [emailprotected] oder ähnlich. Auch sollte deine Email-Adresse des aktuellen Arbeitgebers nicht angegeben werden, da dies ebenfalls einen schlechten Eindruck hinterlassen kann.
Das Kurzprofil ist etwas Optionales, das man bei guten CVs aber oft sieht, um Interesse zu wecken. Es ist eine stichwortartige Zusammenfassung deiner beruflichen und persönlichen Situation und deiner Alleinstellungsmerkmale. Das Kurzprofil bietet sich gut an, um es jeweils individuell für jede Stelle anzupassen.

C) Ausbildung und Berufserfahrung: Hervorheben was für die Stelle relevant ist
Ausbildung und Berufserfahrung geben Aufschluss über die Qualifikation und sind somit das Herzstück deines Lebenslaufes. In der Schweiz sollte grundsätzlich alles ausführlich und lückenlos aufgelistet werden, da sonst Fragen aufkommen könnten. Es kommt aber auch auf das Alter und die bisherige Berufserfahrung an. Jugendliche, die sich auf eine Lehrstelle bewerben, sollten die obligatorische Schulzeit auflisten, ansonsten die Ausbildung erst ab Sekundarstufe II (d.h. in der Schweiz Lehre, Gymnasium, Mittelschule etc.) und bis zur höchsten abgeschlossenen Ausbildung oder der letzten Weiterbildung angeben. Ein Absolvent, der sich auf seine erste Stelle bewirbt, gibt auch alle Ferienjobs und Praktika an, während jemand mit 12 Jahren Berufserfahrung bei drei Unternehmen das in der Regel nicht mehr tun sollte.
Die verschiedenen Stationen in Ausbildung und Beruf werden chronologisch angegeben, wobei die neuste Station zuoberst stehen sollte. Pro Station gibst du Name der Ausbildung oder Jobbezeichnung (z.B. Lehre als Laborant), Name der Bildungsstätte oder des Unternehmens (z.B. UBS Schweiz AG), sowie Zeitraum und Ort an. Beim Zeitraum sollen jeweils Monat & Jahr von Eintritt und Austritt angegeben werden.
Ebenfalls sehr wichtig ist, pro Station die paar wichtigsten Aufgaben, Tätigkeiten oder bei Ausbildungen die Schwerpunkte anzugeben. Idealerweise solltest du die hier aufgelisteten Punkte in einem Arbeitszeugnis oder Diplom nachweisen können, aber grundsätzlich bist du frei. Du solltest diese Auflistung demzufolge für jede Stelle neu vornehmen, basierend darauf, was im Stellenprofil gefordert wird. Erinnere dich: der Personalverantwortliche schaut sich deinen CV nur wenige Sekunden an und die Punkte, auf die er schaut, müssen ihm oder ihr geradewegs «ins Auge springen».

D) Fähigkeiten, Sprachen, Weiteres im CV
Nebst deiner Ausbildung, beruflichen Laufbahn und persönlicher Angaben kommt als Viertes noch spezielle Kenntnisse/Fähigkeiten, Sprachen, Hobbies, gesellschaftliches Engagement etc. dazu.
Sprachkenntnisse sollten auf jeden Fall angegeben werden. Wenn du Ausländer bist und Schweizerdeutsch verstehst und evtl. sprichst empfiehlt es sich, das hier auch anzugeben. Ansonsten kommt es auf den Job an, wie detailliert du auf deine Sprachkenntnisse eingehst. Wenn beispielsweise sehr gute Englischkenntnisse verlangt werden ist es hilfreich auf einen mehrmonatigen Sprachaufenthalt in den USA oder ein Cambridge «Advanced»-Zertifikat hinzuweisen. Für den Fall, dass keine Fremdsprachen für den Job verlangt werden, reichen auch weniger Angaben.
Mit speziellen Fähigkeiten sind normalerweise methodische Kenntnisse in einem Bereich gemeint. Das können IT-Skills wie Produktkenntnisse zu Microsoft Office oder Programmierkenntnisse einer bestimmten Sprache (z.B. Python) sein. Hier können auch gut spezielle Zertifikate zu Projektmanagement, medizinische Zertifikate oder sonstige Kenntnisse, die für deine Branche wichtig sind, aufgelistet werden. Insgesamt sollte dieser Teil jedoch kompakt gehalten werden, da letztendlich Berufserfahrung und Ausbildung in den meisten Fällen das Ausschlaggebende sind.Weitere Angaben können gesellschaftliches Engagement (z.B. Vereinstätigkeiten, Zivildienst), Hobbys, Leidenschaften, Rang in der Armee etc. umfassen. In den meisten Fällen decken sich diese Angaben nicht mit der Stellenbeschreibung, sondern dienen dazu, mehr über dich zu erzählen. Das ist sehr wichtig, denn letztendlich stellen Unternehmen Menschen an, die einen Charakter und eine Geschichte haben. Mit diesen Informationen hast du die Chance, wie ein normaler Mensch zu erscheinen, was dich letztendlich sympathischer macht und einen Ausgleich zum «sich gut verkaufen» in den Abschnitten zur Ausbildung und Berufserfahrung ermöglicht. Oft sind diese weiteren Angaben auch Thema beim Bewerbungsgespräch. Das heisst für dich: nicht übertreiben und Informationen auf ein sinnvolles Mass reduzieren, aber auch nicht scheu sein, Dinge anzugeben, die du vielleicht normalerweise nicht im CV aufgeführt hättest. Damit kannst du dich differenzieren!

E) Das Design des Lebenslaufs: übersichtlich, schön, angemessen
Kommen wir zu guter Letzt zum Design deines Lebenslaufes. Der Umfang sollte eine bis maximal zwei Seiten sein. Es sollte professionell aussehen und auch zur Stelle passen, auf die du dich bewirbst. Wenn du allerdings ein schlichtes und elegantes Design verwendest, kannst du nichts falsch machen. Wir haben eine professionelle Lebenslauf Vorlage erstellt, die du völlig kostenlos beziehen und nach Belieben auf deine Situation anpassen und umgestalten kannst. Viele Leute erstellen ihre Lebensläufe in Microsoft Word. Da ist man allerdings etwas unflexibel und hat demzufolge weniger Möglichkeiten für ein schönes Design. Unsere Vorlage ist im Microsoft PowerPoint. Wenn du kein PowerPoint auf deinem PC oder Mac installiert hast, kannst du auch die kostenlose Office Online Version von Microsoft mit wenigen Limitierungen zur Bearbeitung verwenden (Hinweis: kostenloses Microsoft-Konto ist dafür nötig das schnell und einfach erstellt werden kann).